ZetaTalk: Die Kontinentaldrift
Juni 1995

Wenn man vom All auf die Erde schaut, kann man klar sehen, wie die Kontinente einst ein Ganzes gebildet haben. Genau wie die Teile eines Puzzles ineinander passen, genauso paßt Südamerika in die Kurve der westafrikanischen Küste, und Nordamerika paßt genau zu Europa. Früher war das alles mal eine Landmasse, also warum sind die Kontinente so weit auseinandergedriftet? Und was hat den Globus am Anfang so klumpig gemacht? Nehmen Planeten, wenn sie in einem geschmolzenen Zustand rotieren, nicht Kugelform an? Die Antwort ist natürlich, daß die Erde nicht aus einer langsam rotierenden geschmolzenen Masse durch Abkühlung entstanden ist und deshalb diese Möglichkeit, eine perfekte Kugelgestalt anzunehmen, verloren hat. Wenn sie rund gewesen wäre, hätte ihre Wasser-Natur die Art von Intelligenz ausgeschlossen, die jetzt auf ihr wohnt, denn sie wäre ein Wasserplanet geblieben wie am Anfang, mit kaum einem Punkt, der über die Wasseroberfläche herausragt.

Die Erde hatte mal eine Umlaufbahn weiter von der Sonne weg, und sie hatte als Leben nur kalte Kreaturen, die im dunklen Wasser von der spärlichen Vegetation lebten. Dieser Planet, die Ur-Erde, erlitt einen Zusammenstoß mit dem Begleitschwarm des 12.Planeten, bestehend aus vielen Monden, und trieb durch die Erschütterung in eine neue Umlaufbahn näher bei der Sonne. Das größere Stück wurde die Erde, ihre Wunden mit ihrem Wasser wie mit Kosmetik ausfüllend. Die Erdbewegung zog die Wassermassen herum, und sie bildeten eine glatte Erscheinung. Aber diese Ruhe dauert nur, bis der Große wieder zu einem periodischen Besuch zurückkommt und an der klumpigen Erde herumzerrt. Die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche machen nur das Herumgezerre der Schwerkraft des 12.Planeten noch verheerender, wobei die Kontinente wie Hanteln ergriffen und herumgestoßen werden. Auch die Tiefe des Pazifischen Beckens ist verwundbar, ein Schwachpunkt der Oberfläche, auf den die Kontinente zugleiten. Auf diese Weise erhalten wir die Kontinentaldrift, ein viel zu schwaches Wort für die Kataklysmen, die dabei stattfinden.

Die Erde hat nach jedem Polsprung ihre Wunde gestopft. Am Anfang, wegen ihrer schiefen Form, war ihr Drang hin zur Kugelform nur schwach. Was gab es, in dessen Richtung sie hätte ziehen sollen? Sie riß sich zusammen, einseitig, und jede Passage des Riesenkometen zog ein wenig an dieser Einseitigkeit, trennte ihre Landmassen und bewegte das auf die Lücke zu. Aber jede neue Passage fand eine verwundbarere Ausgangslage vor, und die Teilung der einzigen Landmasse nahm zu. Warum das? Weil die Spalten, die sich zwischen den Landmassen aufgetan hatten, Schwachpunkte waren, frisch aufgerissen und weiter aufreißbar. Die Amerikas haben sich immer mehr vom afrikanischen und europäischen Kontinent entfernt. Jetzt, wo die Amerikas fast schon auf halbem Wege zwischen den anderen Landmassen sind und die afrikanische Landmasse sich auch sauber abgetrennt hat, sind sie deshalb jetzt noch empfindlicher für eine volle Ausgleichsbewegung als je zuvor. Bei diesem Polsprung wird sich das pazifische Loch schließen, und die Landmassen werden gleichmäßig um den Globus verteilt werden. Dies wird für einige Subduktionszonen verheerend sein, beispielsweise für Indien und Westaustralien, und das wird zu einem mächtigen Grad die Platten aufheizen, die über den untertauchenden Platten in Kalifornien, Tibet und an der Pazifikküste entlang liegen.

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Übersetzung von Niels